Projekte

Talking Hands unterstützt mehrere Projekte, die Möglichkeiten für gehörlose und schwerhörige Menschen in Uganda schaffen und deren Integration fördern. Die Projekte werden von der lokalen Partnerorganisation New Hope for the Deaf durchgeführt und koordiniert.

Bildung

Eines der Hauptanliegen von Talking Hands ist, unterprivilegierten gehörlosen und schwerhörigen Menschen in Uganda Zugang zu Bildung zu verschaffen. Diese Kinder und Jugendlichen hätten sonst keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, da es in ihrer Nähe keine öffentliche Gehörlosenschule gibt und die Familien das Schulgeld für eine private Gehörlosenschule nicht aufbringen können. Derzeit zahlt Talking Hands das Schulgeld für 32 gehörlose und schwerhörige Schüler und ermöglicht ihnen eine Grund-, Sekundar- und Berufsausbildung. Da einige der Schüler erst zur Schule gehen konnten, als sie schon älter waren, variiert das Alter der Schüler zwischen 6 und 18 Jahren.

Kunsthandwerk

Uganda ist bekannt für sein wunderschönes Kunsthandwerk, das aus natürlichen oder recycelten Materialien oder typischen afrikanischen Stoffen handgefertigt wird. Talking Hands unterstützt zwei gehörlose Frauen in Uganda, die Kunsthandwerk herstellen und dieses auf Märkten und über den Webshop verkaufen. Die gehörlosen Frauen werden für ihre Arbeit angemessen entlohnt, der verbleibende Erlös kommt den anderen Projekten der Organisation zugute.

    „Die Schüler, die Talking Hands finanziell unterstützt, haben Kost und Logis in der Schule und fahren in den Ferien nach Hause. Neben dem Unterricht und den Hausaufgaben bleibt genügend Zeit, mit Freunden etwas zu unternehmen. Den Schülern macht es wirklich Spaß, die Gebärdensprache zu lernen und anzuwenden. Die meisten Schüler mögen Mathe am liebsten. Aber auch Sport, Sozialkunde, Religion und Englisch werden als Lieblingsfächer genannt“.

 

Integration und Gebärdensprache

Es herrscht viel Unwissenheit über Gehörlosigkeit, und die Fähigkeiten von Gehörlosen werden oft unterschätzt. Die Erkenntnis, dass gehörlose Kinder durch Sonderunterricht Lesen, Schreiben und Rechnen lernen können, erhöht die Wertschätzung gehörloser Menschen. Um aber Diskriminierung und Missverständnissen entgegenzuwirken, ist es wichtig, dass die Familien von gehörlosen und schwerhörigen Kindern selbst die Gebärdensprache erlernen, damit sie sich gut miteinander verständigen können. In den Gebärdensprachkursen wird auch über die Ursachen von Gehörlosigkeit, Diskriminierung, das Gehörlossein und die Gehörlosenkultur informiert.

Praktische Fähigkeiten

Viele gehörlose und schwerhörige Kinder, die die Grundschule besuchen, sind schon etwas älter, weil sie erst spät die Möglichkeit hatten, zur Schule zu gehen. In der Grundschule lernen die Kinder viele der Grundvoraussetzungen für ein späteres erfolgreiches Leben, aber nur wenige praktische Fertigkeiten, um damit Geld zu verdienen. Deshalb findet Talking Hands es sehr wichtig, dass die älteren gehörlosen und schwerhörigen Schüler auch außerhalb der Schule verschiedene praktische Fähigkeiten erlernen, wie z. B. das Herstellen von Seife, Hausschuhen und Schuhen, Kerzen oder Kuchen.

    „Mehrere Schüler möchten nach der Grundschule auf eine weiterführende Schule und in einigen Fällen auf die Universität gehen. Andere möchten lieber eine Berufsausbildung machen. Die meisten Jungen wollen Mechaniker oder Schreiner werden, während Mädchen sich eher für Berufe wie Schneiderin und Friseurin interessieren. Eine Schülerin möchte Gastronomie studieren und Köchin werden. Manche Schüler sind daran interessiert, ein eigenes Unternehmen zu gründen und hoffen, auf diese Weise ihre Familien unterstützen zu können. Die meisten von ihnen würden gerne mit hörenden Menschen zusammenarbeiten.“

Landkauf

Talking Hands unterstützt die Partnerorganisation New Hope for the Deaf beim Kauf eines Grundstücks, auf dem die neuen Schulgebäude für die New Hope School for the Deaf errichtet werden können. Das Grundstück wurde Anfang 2021 erworben. Es ist mit einem Grundbucheintrag versehen, der das Eigentum an dem Grundstück unanfechtbar macht. Das verhindert Probleme in der Zukunft. Das Grundstück ist für den Bau neuer Schulgebäude gut geeignet, da es leicht zugänglich ist. Außerdem kann dort Nahrung für die Schüler angebaut werden, um die Schule finanziell unabhängiger zu machen.

Neue Schulgebäude

Derzeit wird ein detaillierter Plan für die neuen Schulgebäude erstellt. New Hope for the Deaf hat die Baupläne mit Hilfe verschiedener Interessenvertreter erstellt und sich einen Kostenvoranschlag machen lassen. Auf dieser Grundlage wird Talking Hands die Mittel aufbringen. Die Schulgebäude können in mehreren Phasen gebaut und finanziert werden. Der Bau wird unter Aufsicht von New Hope for the Deaf komplett von lokalen Partnern ausgeführt. Talking Hands wird auf Wunsch Unterstützung leisten und die finanzielle Aufsicht übernehmen.